Systemvergleich Hausautomation
Übersicht der wichtigsten aktuellen Systeme für die Hausautomation
HomeMatic
Das HomeMatic-System von eQ-3 wird hier an erster Stelle aufgeführt, da es das mit Abstand am häufigsten eingesetzte System im Bereich der Hausautomation ist.
HomeMatic kam im Jahr 2007 auf den Markt und ist damit ein relativ neues System mit aktueller Technik. Das System bietet eine sehr grossen Auswahl an Modulen und verfügt durch die Zentrale über weitreichende Programmiermöglichkeiten, mit denen umfangreiche Anwendungsfunktionen realisiert werden können. An einer CCU2 oder CCU3 können 120-150 Geräte betrieben werden, was normalerweise für den Einsatz in Privathäusern, für den das System konzipiert wurde, ausreicht. An einer CCU3 können zwar auch mehr als 150 Geräte In angelernt werden, aber es besteht die Gefahr, dass durch die Duty-Cycle-Begrenzung die Funkkomunnikation deaktiviert wird.
Bei grösseren Häusern mit angeschlossenem Betrieb oder Zweckbauten kann man die maximale Anzahl Geräte je CCU schnell erreicht werden. Hier kann dann die Softwareversion CLX mit mehreren CCUs oder die c-comatic-Zentrale von CL-control eingesetzt werden um mehrere hundert Geräte in einer Installation benutzen zu können.
Pro | Contra |
Grosse Modulvielfalt | max . ca. 120-150 Geräte je CCU |
Bidirektionaler verschlüsselter Funk | Programmierbarkeit über WEB-UI begrenzt |
Leitungsbus verfügbar |
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Kostengünstig | |
Konfiguration ohne Fachkenntnisse | |
CL-Software verfügbar |
HomeMatic IP
HomeMatic IP von eQ-3 ist ein neues, besonders einfach zu konfigurierendes System. Die Konfiguration wird über Internet mit Apps für Smartphone bzw. Tablet vorgenommen. Da Logikfunktionen über einen Server im Internet durchgeführt werden ist die Reaktionszeit gegenüber einer lokalen Zentrale deutlich langsamer. Programmierte Anwendungsfunktionen stehen bei Ausfall der Internetverbindung oder des Servers nicht zur Verfügung.
Die HomeMatic IP-Module können auch an einer CCU des homematic-Systems angelernt werden, so dass diese weiter benutzt werden können wenn man auf ein "richtiges" SmartHome aufrüsten möchte weil die eingeschränkte Funktionalität nicht mehr ausreicht oder die maximal mögliche Anzahl an Modulen erreicht ist.
Pro | Contra |
Bidirektionaler verschlüsselter Funk | Begrenzte Anzahl Module je Typ und AP |
Kostengünstig | Geringere Auswahl an Modulen gegenüber HomeMatic |
Einfache Konfiguration | Ständige Internetverbindung erforderlich |
Sicherer Zugriff aus dem Internet |
Eingeschränkte Programmierbarkeit |
Module auch mit HomeMatic-CCU nutzbar | Logikfunktionen über Internet verzögert |
CL-Software nicht verfügbar | |
Kein Leitungsbus verfügbar |
EnOcean
EnOcean ist ein von Funkstandard, der von mehreren Herstellern der der EnOcean-Allianz verwendet wird. Bekannt ist EnOcean für Module, die ohne Batterie betrieben werden können und ihren Strombedarf aus der Bedienergie, Licht oder Temparaturunterschieden gewinnt. Es gibt mehrere Hersteller von EnOcean-Geräten. Insbesondere Geräte zu Heizungssteuerung (Thermostate, Stellantriebe) sind im Vergleich zu z.B. HomeMatic sehr teuer (ca. 2-3 mal teurer als vergleichbare HomeMatic-Geräte). Da das Protokoll vieler Geräte spezielle herstellerspezifische Besonderheiten verwendet, gibt es keine Zentrale, die mit alle Geräten abdeckt. Es gibt ist eine spezielle Zentrale bzw. ein Interface von CL-control in Vorbereitung, womit die Verwendung einer Auswahl von EnOcean Geräten kompatibel ist.
Pro | Contra |
Grosse Modulvielfalt |
Je nach Modultyp sehr teuer |
Mehrere Hersteller |
Funksicherheit grenzwertig |
Module ohne Batterie verfügbar |
Funkreichweite je nach Modultyp gering |
Zentrale/Interface mit CL-Software für eine Auswahl an Modulen in Vorbereitung |
Viele herstellerabhängige Protokollvarianten |
keine einheitliche Zentrale für alle Module verfügbar |
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kein Leitungsbus verfügbar |
innogy SmartHome (RWE)
innogy SmartHome (früher RWE SmartHome) benutzt den Funkstandard Z-Wave. Die Programmiermöglichkeiten der Zentrale und somit die Anwendungsfuntionenn sind begrenzt. Da Logikfunktionen über einen Server im Internet durchgeführt werden ist die Reaktionszeit gegenüber einer lokalen Zentrale deutlich langsamer. Programmierte Anwendungsfunktionen können bei Ausfall der Internetverbindung oder des Servers nicht benutzt werden. Ein Leitungsbus steht nicht zur Verfügung. Es gibt keine Möglichkeit CL-Software zu verwenden.
Pro | Contra |
Funkstandard Z-Wave | Ständige Internetverbindung erforderlich |
Einzelne Module relativ kostengünstig | Geringe Programmierbarkeit, daher eingeschränkte Funktionsvielfalt |
Einfacher Zugriff aus dem Internet | Logikfunktionen über Internet verzögert |
CL-Software nicht verfügbar | |
Kein Leitungsbus verfügbar |
Qivicon / Telekom SmartHome
Qivicon wird auch als Telekom Magenta Smarthome angeboten. Die Zentrale erlaubt die Verwendung von Modulen unterschiedlicher Hersteller. Apps bzw Funktionalitäten der unterschiedlichen Hersteller müssen separat gekauft werden. Eigene Programmierungen sind nur eingeschränkt möglich. Da Logikfunktionen über einen Server im Internet durchgeführt werden ist die Reaktionszeit gegenüber einer lokalen Zentrale deutlich langsamer. Programmierte Anwendungsfunktionen können bei Ausfall der Internetverbindung oder des Servers nicht oder nur eingeschränkt benutzt werden. Ein Leitungsbus steht nicht zur Verfügung. Es gibt keine Möglichkeit CL-Software zu verwenden.
Pro | Contra |
Module mehrerer Hersteller | ständige Internetverbindung erforderlich |
Anschaffung Module relativ kostengünstig |
begrenzte Programmierbarkeit |
Einfacher Zugriff aus dem internet | Einzelne Funktionen bzw. Apps kostenplfichtig |
Langsame Logikfunktionen über Internet | |
CL-Software nicht verfügbar | |
Kein Leitungsbus verfügbar |
Apple HomeKit
Apple HomeKit ist ein System nur für iPhone/iPad-Benutzer und eigentlich kein richtiges Smarthome-System, sondern eine Bluetooth-Fernsteuerung für eine begrenzte Auswahl an Geräten, die über iPhone/iPad geschaltet werden können. Zwar kann ein Apple TV als Zentrale verwendet werden, durch die relativ geringe Reichweite des Bluetooth-Funks kann aber nicht in allen Umgebungen eine zufriedenstellend funktionierende Lösung erreicht werden. Ein Leitungsbus steht nicht zur Verfügung.
Pro | Contra |
Einfacher Zugriff aus dem Internet | iPhone/iPad erforderlich |
Hohe Gerätepreise | |
Kommunikation batteriebetriebener Geräte über Bluetooth | |
Geringe Funkreichweite | |
Geringe Programmiermöglichkeiten | |
CL-Software nicht verfügbar | |
Kein Leitungsbus verfügbar |
Hier sind nur die aktuell gebräuchlichsten Systeme für den Bereich Hausautomation aufgeführt. Es gibt noch etliche andere Systeme, manche haben eine geringe Auswahl an Modulen und sind daher eher als Insellösungen zu betrachten, manche bieten nicht mehr als einfache Fernsteuerungen (Stichwort Baumarkt Steckdosenfernbedienung) ohne Smarthome-Funktionen zu ermöglichen. Andere, eher für die Gebäudeautomation geeignete Systeme, werden unter Systemvergleich Gebäudeautomation beschrieben Diese Systeme können nur von spezialisierten Elektrounternehmen installiert werden und sind - auch aufgrund hoher Kosten für Geräte und Installation - für Privathäuser nur bedingt geeignet.